Stilblüten II
Liebe Mutter!
Heute war die Suppe versalzen,
dass Michael sie nicht essen konnte,
das Fleisch war angebrannt
und das Gemüse ist mir in´s Feuer gefallen –
und das nennt man nun einen Sparherd!!
Bis zum nächsten Mal
Deine Babs
An den Gemeinderat in L.
Nachdem der Unterzeichnete durch seine demnächstige
Verheiratung mit der Gütlerstochter Barbara L.
von hier ein schönes Stück Rindvich hereinbekommt,
bitte derselbe um Erweiterung seines Ziegenstalles
für die erheiratete Kuh.
Luitpold B.
Ortspolizist
LIEBE INGE,
GRENZENLOSES PECH –
FRITZ HAT SICH NUN IN DIESEM JAHR
DAS DRITTE BEIN GEBROCHEN
KOMME BALD
DEINE AGNES
Sehr geehrter Herr!
Wem habe ich alle Freundlichkeiten erwiesen?
Wer hat mich um 100 Mark angepumpt?
Wer wollte mir die am Ersten zurückzahlen?
Wer hat das Geld am Ersten nicht gebracht?
Wer ist ein Gauner, ein Lügner, ein Betrüger?
Ihr
Ergebener C. Müller
Biologie
Lehrsatz:
Wenn wir den Frosch in Hinsicht auf seinen Schwanz betrachten,
so bemerken wir, dass er keinen hat.
Herrn Otto M.
Sehr geehrter Herr Hausbesitzer!
Frau G. lässt immer mit donnerndem Getöse das Wasser ablaufen.
Bitte dringenst, baldigst Abhilfe zu schaffen,
weil mir das die Ruhe raubt
und dazu bin ich doch berechtigt.
Mit
Hochachtungsvollst
Frau T.
den Dreißigjährigen Krieg verloren hat.
Er wird aber sofort einen neuen beginnen,
sobald er aus der Schule daheim ist
Richards Mutter.
Mein Herr!!
Ein ganz unverschämter Kerl sind Sie!!!
Ein Gauner, ein Lump,
der stets vergisst,
dass er alles was er ist,
durch mich geworden ist!!!!
Ihr A.M
An das
Wohnungsamt
am hiesigen Platz.
Ich habe eine Tochter und zwei Söhne.
Wir alle sind so beschränkt,
dass wir nur 2 Bettstellen aufstellen können.
Dies bestätigt
mit freundliche Grüssen
Heinz A..
Sehr geehrte Herren!
Auf Ihre gefällige Anzeige,
durch die Sie einen Organisten und Chorleiter,
Herrn oder Dame, suchen,
möchte ich mich bewerben,
da ich beides bereits mehrere Jahre gewesen bin.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Anton B.
Am Münsterplatz
An die Reichspost
Betreff: Angebliche, unflätige und rohe Ausdrücke
bei der Montage im Hause der Witwe Mina Rose
Ich war bei der fraglichen Montage damit beschäftigt,
den Zuleitungsdraht an den Hausanschluß anzulöten,
als dem unter mir arbeitenden JOHANN K.
etwas von der glühenden Lötmasse von dem Kolben
zwischen Hals und Kragen tropfte.
Darauf rief K. mir zu:
„Lieber Friedrich, könntest Du Dich nicht etwas in Acht nehmen?“
Hochachtend
Friedrich Sch.
Lieber Vater!
Ich melde Dir gehorsamst, dass ich gut untergekommen bin.
In einem Monat sind es 6 Wochen,
seitdem ich mich zum Schlachterburschen erhoben habe.
Mein Meister ist zufrieden mit mir.
Er hat mich schon dreimal totstechen lassen
und wenn ich mich gut halte,
so wird er mich auch bald schlachten lassen.
In dieser Hoffnung grüßt Dich
Dein Heinrich
Nicht meine Tochter hat mir mit dem Atlas auf den Kopf geschlagen,
sondern diese mit demselben jene!!
Dies zur Steuer der Wahrheit!!
Olga D.
Entschuldigung
Meine Tochter kann am Montag nicht zur Schule kommen,
das Schwein wird geschlachtet.
Alfred Fr.
Aufsatz Nr.7
Welchen Nutzen haben wir von der Kuh?
Sie wird gegessen und getrunken.
Sehr geehrter Herr Monsch!
Auf Ihren Brief hin teilen wir Ihnen mit,
dass unsere Rathausuhr regelmäßig geht.
Es fehlen nur die Zeiger!
Mit vorzüglicher Hochachtung!
Der Rathausschreiber
Werte Frau und Gönnerin!
Teile Ihnen ergebenst mit,
das ich meine ganzen Bedürfnisse
gerne in einer wollenen Unterhose
zum Ausdruck bringen möchte.
Herr Schr. grüsst höflichst
An die Polizei
Aussenstelle Land II.
Das fragliche Schwein ist zweifellos
mit dem mir gestohlenen identisch.
Es hat dieselben schwarzen Flecken hinter den Ohren,
dieselben Augen und Schlappohren,
kurzum sein ganzer Kopf
hat eine so auffällige Ähnlichkeit mit dem meinigen,
dass eine Täuschung ganz ausgeschlossen ist.
Wohlderselbe ergebenst
Karl H.
Mit dem abgelaufenen Jahr bin ich sehr zufrieden.
Es sind wieder eine Menge Schulden von mir verjährt!!
Aufsatz Nr.10
In welchem Jahrhundert möchte ich leben?
In der Regierungszeit von Karl dem Großen.
Dann bräuchte ich alles nicht mehr lernen,
was nachher passierte.
Ein
erlebnisreicher Sonntag
Die
Wirtin brachte den Kuchen in das Zimmer
und
alle setzten sich darauf.
Als
ich einmal krank war,
hat
mir mein Vater am Bett
aus
einem schönen Buch vorgelesen.
Dann
konnte ich prima (kotzen) brechen.
TANAKA
SHOKUHIN CO.LTD
Hiroshima
an die
Firma
B-W-S
Heidelberg
Sehr
geehrte Herren,
wir
jetzt Deutsch schreiben
Weil
wir jetzt haben einen Deutsch-Meister
und
bestehlen 50
Runde Sofas
so
umgehend wie geschwind.
Mit freundlichen Grüssen
M.SHOKUHIN
Geliefert 2.8.72
Reisebericht
Nr.12
Dem
Bauer Andreas K. Winterstr.11
habe
ich unsere Melkmaschine
„Zipf-Zapf
10“ verkauft.
Die
einzige Kuh, die er besitzt,
habe ich in Zahlung genommen.
Erklärung
Mein
Mann macht z.Zt. keine Geschäfte.
Wenn
er mal ein kleines macht,
dann
sind es nur Groschen.
Lotte F.
Telegramm
Leopold
leicht erkrankt.
Beerdigung
Donnerstag.
Alwine
Liebe
Frau Meyer!
Jetzt
müssen Sie uns wirklich
bald
mal einen Gegenbesuch machen.
Ich
bin Ihnen schon so oft lästig gefallen
und
sie mir noch nicht ein einziges Mal.
Frau
Müller
An
das
Hochverehrlichte
Finanzamt
Ich
bin zu hoch eingeschätzt.
Ich
habe ein Einkommen von 1200 Mark,
eine
Frau mit sechs Kindern
und
einen Hund mit 48 Mark Steuern.
ist
das Leben sauer!!
Ich
habe angefangen mit Schafen
in
mäßigem Umfang zu handeln,
gleichfalls
mit meinen Söhnen.
Meine
Schwiegermutter lebt noch.
Immer
bei mir, aber
gegen
Hagel bin ich versichert.
Franz
K.
Oberrheinische
Eisenbahngesellschaft
Die
Anrufschranke mit Wechselsprechanlage Posten 12
wurde
fernmelde- und sicherungstechnisch so geändert,
dass
sie
von
20.45 Uhr bis
8.16 Uhr
in
geöffnetem Zustand
verschlossen
ist.
An
den Briefkasten
„Tageblatt“
Ich
interessiere mich lebhaft für zwei Damen
und
möchte eine von beiden gerne heiraten.
Die
eine Dame, die aus Sachsen stammt,
ist
sehr hübsch,
die
andere hingegen, aus der Schweiz,
ist
sehr reich.
Welche soll ich heiraten?
A n t w o r t
Warten
Sie doch ab,
ob
Sie nicht noch eine Dame aus der
Sächsischen Schweiz kennen lernen!!