Umbau des Colt

Wie bereits an anderer Stelle angekündigt, wurde das Projekt "Colt-Umbau" in Angriff genommen. Dieses Projekt benötigte eine gewisse Vorlaufzeit, da ja alle benötigten Teile (zumindest die Wichtigen) noch besorgt werden mussten.

Fangen wir mal an...

Da wäre zunächst das Bodykit von Ralliart, bestehend aus einer Frontschürze, einer Heckschürze, Seitenschwellern, vordere und hintere Kotflügel. Desweiteren kommt von Ralliart das Gewindefahrwerk und die Domstrebe. Die nachfolgenden Photos sind in der eben genannten Reihenfolge angeordnet.

               

                               

Damit der Colt später nicht nur schnell aussieht, bekommt er auch einen anderen Motor. Einen originalen MIVEC aus Japan, aus einem Mitusbishi Colt Cyborg RS entnommen. Hier ein paar Daten des Motors (aus einem Testbericht:

Motortyp 4G92
Hubraum: 1597cc, 175ps at 7500rpm
Ventiltrieb: DOHC 16V mit MIVEC (variable Ventilsteuerung)
Kompressionsverhältnis: 11.0:1
Drehmoment: 17.0kgm at 7000rpm

       

Damit die Kraft auch auf die Straße kommt, benötigt der Colt noch festes Schuhwerk. Aus diesem Grund bekommt er Azev A-Felgen mit Toyo-Bereifung. Die Felgenmaße betragen 9x16, die ET 15.

Als erstes wurde der Motor ausgetauscht. Der originale CJ0-Motor raus, der MIVEC rein. Aber die Probleme sollten noch kommen. Die Motorhalterung, die diversen Anschlüsse passten alle auf Anhieb. Beim Kabelbaum des MIVEC gab´s dann die ersten Probleme. Da in Japan Rechtslenker auf den Straßen unterwegs sind, waren die Kabel zu kurz für den originalen Weg. außerdem hatten wir Stecker zuviel oder zuwenig, aber das klärte sich mit der Zeit auf. Nach einer Radikalkur wurde der MIVEC-Kabelbaum entfernt und der alte, originale benutzt. Dies sparte dann viel Nerven. Allerdings musste die Drosselklappe des MIVEC gegen die das alten Motors wegen fehlender Anschlüsse ausgetauscht werden. Naja, der große Moment war gekommen, als ich den Zündschlüssel umdrehen durfte. Der MIVEC hat zwar ein bissel gebraucht (lange Lagerzeit), bis er in Wallung kam, dann entfleuchte ihm aber ein gewaltiger, ohrenbetäubender Sound. Gut, der Auspuff war ja noch nicht drunter. Fächerkrümmer und das war´s... :-)

Zur Zeit sind wir wieder dran, die MIVEC-Drosselklappe zu benutzen und Teile des MIVEC-Kabelbaums zu verwenden. Um die Belegung des MIVEC-Steuergerätes herauszubekommen, wurde weltweit gesucht. Schließlich bekamen wir einen Belegungsplan von Mitus Europe, die bei den Kollegen von Mitsu Japan angefragt hatten.

Ausführlichere Beschreibung gibt´s hier, wenn die Maschine richtig läuft.

Das hat sich leider  erledigt, da sich rausgestellt hat, dass der Mivec einen Lagerschaden hatte. Eine Einigung mit Coltco wurde aber schon erzielt. DER MIVEC WURDE AUFGRUND DES HOHEN SCHADENS NICHT MEHR VERBAUT!!

   

       

Apropos Fächerkrümmer. Der alte Motor hatte nur ein einfaches Flexrohr. Der MIVEC hingegen braucht ein Hosenrohr. Also mussten wir was schweißen. Bloß woher ein Hosenrohr für den MIVEC bekommen? Zum Glück erfuhren wir nach einigen Telefonaten, dass das Hosenrohr vom alten Eclipse zumindest mit dem Rohr und den Befestigungsbolzen des Fächerkrümmers übereinstimmt. Also fix ein gebrauchtes Hosenrohr vom Eclipse besorgt (von wegen fix, war wieder 3 Stunden Recherche) und aus dem Hosenrohr und dem Flexrohr ein Neues gebastelt.

Während wir über den Motor und dessen Kabelbaum grübelten, begannen wir mit der Montage des Bodykits. Die vorderen Kotflügel waren ziemlich einfach. Die alten wurden abgeschraubt, die neuen angepasst und an den originalen Befestigungspunkten angeschraubt.

       

Mit den hinteren Kotflügel war das eine ganz andere Sache. Um diese zu befestigen, musste eine Reihe an Vorarbeiten geleistet werden. Zunächst wurden die hinteren Seitenscheiben entfernt. Dann wurde der Radlauf aufgeflext und das darunter liegende Blech nach oben gedrückt. Man will ja hinterher keine Schleifspuren auf den Reifen haben... ;-) Der Kotflügel aus GFK wurde dann mit der Karosserie vernietet und verklebt.

       

       

Dann ging es darum, das Fahrwerk einzubauen. Vorne ging es relativ einfach und flott. Bloß hinten war es die reinste Wühlerei, bis das untere Ende des Dämpfers endlich aus der Halterung raus war. Irgendwie war da zuwenig Platz. Mit Hilfe einer Eisenstange konnten wir die Träger runterdrücken und die Dämpfer entfernen.

   

 

Durch die Mehrleistung an PS mussten auch die Bremsen geändert werden. Nach einiger Recherche wussten wir, dass die Bremsanlage vom CA0 GTi nahezu 100% am Colt CJ0 1,6l passt.

Hier mal die Bremssättel (obere Reihe = Vorderachse, untere Reihe = Hinterachse).

       

       

Die Bremsen an der Vorderachse stellten kein Problem dar. Der alte Bremssattel wurde entfernt, der neue drauf gemacht. Passt!

Sogar die Bremsschläuche haben gepasst, es musste nix gewechselt werden.

An der Hinterachse hatten wir zuerst so unsere Zweifel, ob das genauso reibungslos verläuft.

Jetzt kommen zuerst die Photos, die dann nachfolgend erklärt werden;-)

               

Auf dem ersten Bild ist noch die Trommelbremse zu erkennen. Nachdem man das Handbremsseil ausgehängt und den Bremsschlauch entfernt hat, entfernt man mit Hilfe eines Schraubendrehers die messingfarbene Metallkappe. Da drunter befindet sich eine Mutter, die man lösen muss. Ist dies geschehen, kann man alles entfernen. Auf Bild 2 sieht man ganz gut, dass nicht mehr viel übrug bleibt. Nun wird die Ankerplatte sowie das "Schutzblech" festgeschraubt. Die Löcher zum befestigen der beiden Teile ist schon vorhanden. Danach schraubt man die Flansch mit den Radbolzen wieder fest. An der rechten Seite des Schutzbleches in Bild 3 sieht man 2 Löcher. Dort wird der Bremssattel festgeschraubt. Auf Bild vier und fünf sieht man quasi den fertigen Zustand. An einem Ende des Bremssattel befindet sich eine Schraube, die man rausdrehen kann. Dadurch lässt sich der Bremssattel "aufklappen", um die Bremsscheibe "einlegen" zu können. 

 

Um mal wieder zum Bodykit zurückzukommen... :-)

           

           

Die Anleitung von Ralliart zum Anbau des Bodykits war teilweise mehr als dürftig. Das meiste musste mit Intuition und Erfahrung gemeistert werden. Der Hinweis "wird an den originalen Befestigungspunkten montiert" konnte man getrost vergessen. Es passte nix. Also mussten einige Dinge (z.B. der vordere Stossstangenträger) modifiziert werden, damit das Ganze wieder gepasst hat. Ein weiteres Problem war der Tankstutzen. Durch die Verbreiterung konnten man den Originalen nicht dran lassen. Laut der Anbauanleitung sollte der alte Tankstutzen von der Karosserie gelöst werden und dann quasi für das Bodykit "zurechtgebogen" werden. Naja, nach 30 Sekunden wussten wir, dass das so nicht klappt. Also musste eine Tankstutzenverlängerung her. Die war dann auch 2 Tage später da und wurde montiert.

Auf den oberen 8 Bildern sieht man  die Fertigstellung vor und nach dem Lackieren. Als der Colt vom Lackierer kam, wurden die demontierten Teile wie Türen, Lampen, Kunststoffteile, etc. wieder dran geschraubt. Die Kunststoffverkleidungen Radhäuser passten durch die Verbreiterung  natürlich nicht mehr, sie waren zu schmal. Also in den nächsten Baumarkt gefahren und runde Maurerkübel geholt. Damit konnten wir die Radhäuser wunderbar verkleiden. Als letztes wurden in die Frontschürze noch die Gitter eingesetzt. Somit war der Colt von außen erst mal fertig.

Mit der Zeit kam der Wunsch nach Veränderung. Als erstes sollten die zweiteiligen Scheinwerfer durch die einteiligen Klarglasscheinwerfer des 98er Modells ersetzt werden.

           

Zuerst mussten die alten Scheinwerfer demontiert werden. D.h. Motorhaube auf, auf der einen Seite die Batterie raus, dann die Stecker abgezogen und Birnen raus gemacht, danach die Schrauben rausgedreht. Auf dem linken Bild ist zwischen Blinker und Hauptscheinwerfer eine Art Metallplatte, die als Befestigung dient. Diese muss entfernt werden. Um Platz für die Stecker des Blinkers für die neue Scheinwerfereinheit zu bekommen, musste an der Seite aus dem Blech ein Stück rausgefräst werden (Hoffentlich kann man das auf dem Bild erkennen). Bei den letzten beiden Bilder erkennt man, das für die Halterungen des Klarglasscheinwerfers 2 Löcher gebohrt werden müssen, die vorher nicht vorhanden waren. Alles in allem sollte man sich dafür min. einen halben Tag reservieren ;-)

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